Mutmacher-Aktion zum Weltkrebstag 2022
Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2022 starteten wir unsere Mutmacher-Aktion. Unter dem Motto „Mitmachen, Mut machen“ riefen wir Krebsbetroffene dazu auf, Ihre persönliche Geschichte, Erfahrungen und Tipps mit uns und anderen Erkrankten zu teilen. Denn die Krebserkrankung stellt eine große Belastung dar. Was dann hilft: Erfahrungen austauschen und der Erkrankung ein Gesicht zu geben, um zu sehen „Ich bin nicht alleine“. So können Krebspatienten gegenseitig von ihren Erfahrungen profitieren und neuen Mut finden!
Wir haben die Teilnehmer unserer Aktion konkret darum gebeten, mit uns zu teilen,
- wer oder was ihnen während Ihrer Erkrankung geholfen hat,
- wie sie beispielsweise durch die Apotheke Ihres Vertrauens, den Besuch von Selbsthilfegruppen oder durch Familie und Bekannte Unterstützung gefunden haben und
- welche Tipps sie für andere Erkrankte haben, um die Krebstherapie und den Alltag mit Krebs besser zu bewältigen.
Von Patienten, für Patienten – das sind ihre Geschichten
Die Resonanz auf unsere Aktion war überwältigend. So viele persönliche Geschichten haben uns erreicht, manche kürzer, manche länger.
Wie angekündigt möchten wir an dieser Stelle die Patientengeschichten mit Ihnen teilen – damit auch Sie davon profitieren können. Alle Geschichten stammen von echten Betroffenen und sind ungekürzt. Auf Wunsch der Teilnehmer wurden manche Geschichten anonymisiert.
Hier geht’s zu unseren längeren Patientengeschichten inklusive Tipps:
Neben den ausführlichen Patientengeschichten haben uns auch viele emotionale Kurzzitate erreicht, die wir ebenfalls mit Ihnen teilen möchten.
Ich bekam Juli 2021 die Diagnose beidseitiger Brustkrebs mit Metastasen in Knochen und Leber. Meine Welt zerbrach, da meine Mutter 2000 nach langem Krebsleiden verstarb. So hatte ich mir doch geschworen, dass ich meine Kinder nicht alleine lasse. Ich heulte eine Woche , dann stand ich auf und kämpfte. Ich war bereit alles zu unternehmen, um noch einige Jahre hier zu sein. Ich begann zügig mit Chemo und Antikörpertherapie, die gut anschlugen. Hinter mir steht meine Familie mit sehr viel Unterstützung und Liebe. Ich weiß, ich werde nicht mehr gesund, aber ich kann und möchte leben.
Liebes Apotheken-Team, Sie haben mich hervorragend dieses Jahr unterstützt und ich möchte mich nochmals ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Sie waren immer da und haben mir mit Rat und Tat stets zur Seite gestanden. Es ist toll und nicht selbstverständlich, dass es solche engagierten Menschen wie Sie gibt! Eine kurze Rückmeldung: Mir geht es wieder gut und seit September arbeite ich wieder. Ich habe die Therapie und die Nebenwirkungen gut überstanden und Hände und Füße sind wieder wie vor der Therapie auch durch Ihre super Mitwirkung! Bleiben Sie so wie Sie sind. Sie sind eine wertvolle Unterstützung für Menschen, die sich in ähnlichen Situationen wie ich befinden.
Was mir geholfen hat: Eine Wanderausstellung mit Illustrationen meiner Krankheitsgeschichte, Crowdfunding und die Gründung eines Vereins zum Thema Trauma und Kunst.
Zuerst bricht die „heile" Welt zusammen, nachdem man die Diagnose erfährt. Es hat Wochen gedauert, bis es in meinem Kopf angekommen ist. Ich war immer der Meinung, ich bekomme einen Anruf mit den Worten „Wir haben die Person verwechselt". Erst bei meiner optischen Veränderung, sprich, dass die Haare zwischen der ersten und zweiten Chemotherapie ausgefallen sind, wurde mir bewusst, dass ich Krebs habe. Ich habe die Krankheit angenommen und gesagt, dieser Krebs hat keine Chance bei mir. Dank meiner Familie und meinem Freundeskreis bin ich auch sehr stark geworden. Klar gab und gibt es immer wieder Tiefpunkte, aber mein Motto lautet „Hinfallen ja, aber auch dann wieder aufstehen".
Was mir geholfen hat: Der Zusammenhalt der Familie. Sie gibt mir Kraft.
Zu meinem 60. Geburtstag habe ich bei der Feier zu meinen Kindern gesagt, jetzt gehts bergab. 5 Tage später war ich schon im Krankenhaus. Am Anfang war es schlimm, Chemo und immer wieder Krankenhaus. Nach den Absetzen der Chemo ging es aufwärts, ich klopfe auf Holz, dass es so bleibt. Ich wünsche allen gute Besserung von diesem Ungeheuer und, dass endlich ein Medikament ohne die schlimmen Nebenwirkungen erfunden wird und das auch hilft.
Was mir während der Erkrankung half: Sport während der ganzen Zeit, Pilates und Meditation und viel frische Luft.