Wundarten
Denken wir an Wunden, fallen uns in der Regel zunächst akute Wunden ein, die zum Beispiel durch einen Sturz oder durch einen Schnitt hervorgerufen werden. Meist heilen diese ohne Komplikationen und weitere Wundversorgung innerhalb von drei bis vier Wochen ab. Bei einer längeren Heilungszeit sprechen Experten von chronischen Wunden.
Viele Wundarten gelten per se als chronisch, beispielsweise das diabetische Fußsyndrom, Dekubitus oder Tumorwunden. Bei deren aufwendigeren Versorgung sind häufig mehrere medizinische Berufsgruppen beteiligt und die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
Wundheilung
Frische Verletzungen wie chirurgische Schnitte, deren Wundränder glatt sind und dicht beieinander liegen, haben optimale Voraussetzungen, um problemlos abzuheilen. Die Haut um die Wunde herum ist rosafarben und feucht. Man spricht hier von primärer Wundheilung. Wenn viel Gewebe verloren geht oder eine Infektion vorhanden ist, dauert die Abheilung länger und es entstehen häufig Vernarbungen. Verschiedene Faktoren können den Wundheilungsprozess zusätzlich stören. Dazu gehören Gefäßerkrankungen, Hautveränderungen zum Beispiel durch Bestrahlung, immunsupprimierende Medikamente, wie viele Chemotherapeutika oder ein schlechter Ernährungsstatus bei der Tumorkachexie.
Darstellung der verschiedenen Wundheilungsphasen
Wann muss der Arzt konsultiert werden?
Suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, wenn es sich um größere Schnitt-, Riss-, Platz- oder Brandwunden handelt. Auch stark verschmutzte oder stark blutende Verletzungen bedürfen einer medizinischen Wundversorgung. Falls höhergradige Verbrennungen vorliegen oder Fremdkörper wie Glassplitter in die Wunde gelangt sind, sollten diese ebenfalls nicht selbstversorgt werden. Wenn Sie Fieber oder Lymphknotenschwellungen bemerken, sollten Sie diese Informationen an Ihren Arzt weitergeben.
Überprüfen Sie außerdem regelmäßig Ihren Tetanusschutz und gehen Sie unverzüglich zum Arzt, falls dieser nicht mehr ausreicht. In diesem Fall gilt das auch bei kleineren Schnittverletzungen.
Bei frischen OP-Wunden ist es wichtig, den Verband jeden Tag zu wechseln – sofern vom Arzt nichts anderes angegeben. Die Wunde sollte dabei gründlich inspiziert werden. Auch hier gilt: Bei Eiter, Hitze, Rötungen, Schmerzen, Schwellungen und Nässe sollten Sie mit dem Mediziner Rücksprache halten.
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Quellenangaben (Stand 20.08.2021)
- https://www.deutschesapothekenportal.de/download/public/beratungsleitfaeden/dap_beratungsleitfaden_wundversorgung.pdf
- https://www.kompendium-wundbehandlung.de/
- Wundarten: Wunden und ihre Klassifizierung - DRACO
- Wundreinigung, Wundbettvorbereitung: Ablauf, Methoden und (draco.de)
- schülke - Primäre vs. sekundäre Wundheilung (schuelke.com)
- PTAheute Artikel „Es gibt keins für alle Fälle! Wundpflaster & Co., PTAheute Nr. 19, Oktober 2013