Ursachen trockener Lippen
Eine Chemotherapie hat das Ziel Tumorzellen zu zerstören. Viele Chemotherapeutika tun dies unspezifisch und greifen auch gesunde Zellen des Körpers an, die sich schnell teilen. Dazu zählen Haarwurzelzellen, Blutzellen sowie Zellen der Haut und Schleimhaut.
Patienten mit Krebs merken dies unter anderem durch spröde und trockene Lippen. Die Lippenschleimhaut ist sehr dünn, verfügt kaum über Talg- oder Schweißdrüsen und besitzt keine Haare. Dadurch sind unsere Lippen per se wesentlich empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen als andere Hautbereiche. Eine gute Pflege kann Abhilfe schaffen.
Gute Lippenpflege mit Lecithin, pflanzlichen Wachsen und Rizinusöl
Trockene Lippen können als sehr belastend empfunden werden. Allerdings gibt es eine Reihe von Lippenpflegeprodukten, mit denen Sie dieser Beschwerde entgegenwirken können.
Sehr gut bewertet, werden Lippenpflegeprodukte, die nachfolgende Bestandteile enthalten:
- pflanzliche Wachse bzw.
- Wachsöle (Sheabutter, Jojobaöl) oder
- gehärtete Pflanzenöle (Olivenbutter) und
- als Zusatz Rizinusöl.
(Rizinus fixiert die Fette auf der Lippenoberfläche.)
Positiv wirken sich vor allem zwei Inhaltsstoffe aus:
- Lecithin (Phosphatidylcholin), das für den Aufbau von Barrierestoffen benötigt wird
- Vitamin E, das freie Radikale abwehrt
wie z.B. Weleda Everon.
Idealerweise achten Sie zudem darauf, dass das Pflegeprodukt über einen Lichtschutzfaktor (mineralisch oder chemisch) von bis zu 50+ verfügt.
Bei Hautrissen und kleinen Wunden verschafft Ihnen eine Zink- und/oder Wundheilsalbe Abhilfe (beispielsweise Bepanthen Wundheilsalbe, Mirfulan, Hametum Heilsalbe).
Das sollte nicht auf Ihre Lippen
Demgegenüber wird mittlerweile von Produkten mit mineralischen und synthetischen Kohlenwasserstoffen (Mosh, Moah und Posh) abgeraten, da hier ein Gewöhnungseffekt auftreten kann und außerdem die Regenerationsfähigkeit der Haut abnimmt.
Das heißt, es werden weniger hauteigene Barrierestoffe zum Schutz der Haut gebildet.
Weitere kritische Bestandteile sind Silikonöle, Konservierungsmittel (Allergiepotenzial) und Emulgatoren.
Generell, aber insbesondere während einer Chemotherapie, ist die Verwendung einer hochwertigen und wirkungsvollen Lippenpflege von großer Bedeutung. Darüber hinaus sollten Sie auch auf eine ausreichende Trinkmenge achten, um einer Mundtrockenheit vorzubeugen.
Kommen zusätzlich Beschwerden wie Entzündungen im Lippen- und Schleimhautbereich dazu, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt. Entzündungen an der Schleimhaut gehören ebenso in das Nebenwirkungsspektrum einer Chemotherapie und werden Mukositis genannt. Tipps zur Linderung dieser Beschwerden finden Sie unter "Mukositis – Schleimhautentzündung".
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