Das Wichtigste ist eine gute Prophylaxe

Mittlerweile stehen in der Onkologie verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, die die unerwünschten Symptome „Übelkeit und Erbrechen“ als Nebenwirkung einer Chemotherapie verhindern oder erheblich lindern können: die Antiemetika. Diese können allein oder auch in Kombination verordnet werden.

Welches Arzneimittel bzw. welche Kombination Sie zur Einnahme als Tablette / Kapsel oder als Infusion bekommen, richtet sich nach den Wirkstoffen Ihrer Chemotherapie. Sie haben von Ihrem behandelnden Onkologen einen Einnahmeplan bekommen, auf dem die für Sie ausgewählten Antiemetika mit Dosierung und Einnahmezeitpunkten vermerkt sind.

Wichtig zu wissen!

Für einen optimalen Schutz vor Übelkeit und Erbrechen ist es wichtig, die vorbeugenden Medikamente nach Plan einzunehmen, auch wenn zum Zeitpunkt der Einnahme keine Beschwerden bestehen. 

Jeder Mensch reagiert anders auf die Therapien gegen Krebs, deshalb können Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen bei Patienten unterschiedlich stark auftreten.

Falls sie trotz Ihrer Anti-Übelkeits-Medikamente an Übelkeit, Erbrechen oder auch dauerhaftem Unwohlsein leiden, lassen Sie dies Ihren behandelnden Arzt wissen. Er wird dann geeignete Maßnahmen ergreifen. Gegebenenfalls haben Sie auch von Ihrer onkologischen Praxis einen Leit- oder Hinweiszettel zu diesem Thema erhalten.

Tipps für Zuhause

Was Sie darüber hinaus tun können

Ernährung

  • Teilen Sie sich Ihre Mahlzeiten in mehrere kleine, anstelle wenige große Portionen ein
  • Essen Sie ausgewogen und genau das, worauf Sie Lust haben
  • Auch regelmäßiges Kaugummikauen kann Linderung verschaffen

Viel trinken

Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Am besten verträglich sind meist klare, neutrale Getränke (stilles Wasser, Kräutertees) oder auch das Lutschen von Eiswürfeln.


Akkupunktur und Akkupressur

  • Es gibt Studien, die Hinweise darauf liefern, dass Akkupunktur Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie reduzieren kann. Das Verfahren stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin.
  • Manchen Patienten hilft auch die Akkupressur, bei der auf bestimmte Punkte des Körpers Druck ausgeübt wird. Akkupressurbänder gibt es in der Apotheke zu kaufen.

Entspannungstechniken

Auch Entspannungstechniken können dabei helfen zu Ihrem Wohlbefinden beizutragen. Für einen leichten Start haben wir eine Anleitung zum autogenen Training für Sie vorbereitet. Einfach herunterladen und ruhige Momente genießen.

Übungsblatt „Anleitung zum autogenen Training“ (PDF)


Extratipp: Ingwertee

Zusätzlich kann Sie ein selbstgemachter Ingwertee unterstützen.
Ingwer besitzt eine desinfizierende Wirkung gegen Bakterien und Viren, wirkt durchblutungsfördernd, hemmt Erbrechen und Übelkeit, steigert die Produktion von Gallensaft und regt allgemein die Verdauung an.

Ingwer ist auch in Deutschland offiziell als Heilpflanze anerkannt. Ihr werden insgesamt mehr als 20 pharmakologische Eigenschaften zugeschrieben.

Rezept: Zitrone-Ingwer-Shot mit Curcuma

Wichtig zu wissen!

Es gibt eine Einschränkung was die zusätzliche übelkeitslinderne Wirkung von Ingwer betrifft. Sollten Sie ein Medikament gegen Übelkeit aus der Gruppe der sogenannten Neurokinin-Antagonisten bekommen, entfaltet Ingwer seine Wirkung nachgewiesenermaßen nicht.

Produktempfehlungen

Geeignete Produkte, die Ihnen bei Übelkeit und Erbrechen helfen können, finden Sie auch in unserem Apothekenshop:

https://www.abf-fachapotheke.de/onkologie/verdauungsbeschwerden/erbrechen-und-uebelkeit


Quellenangaben

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