Verstopfung - Woran liegt's?

Von einer Verstopfung spricht man, wenn weniger als drei Stuhlgänge pro Woche stattfinden. Hinzu können Schmerzen, starkes Pressen und das Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung kommen. Die Ursachen sind vielfältig.

Medikamente

Neben einigen Wirkstoffen der Krebstherapie kann auch die sogenannte Begleitmedikation Verstopfung verursachen. Das betrifft insbesondere Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen. Die entsprechenden Wirkstoffnamen enden auf „-setron“ oder „-pitant“. Auch für starke Schmerzmittel, Opioide genannt, ist Verstopfung eine klassische Nebenwirkung. Hier werden Abführmitte, wie beispielsweise Movicol meist direkt mitverschrieben.


Ernährungsumstellung

Durch die Krebserkrankung oder Nebenwirkungen der Therapie, wie beispielsweise eine Mukositis , kann die Nahrungsaufnahme schwerfallen. Auch Veränderungen des Geschmacks können zu einer veränderten Ernährungssituation führen. Insbesondere bei einem Mangel an Ballaststoffen, kann eine solche Ernährungsumstellung auch zu Verstopfung führen.


Lage des Tumors

Liegt der Tumor ungünstig im Darmbereich, kann er selbst Verursacher der Verstopfung sein. Durch seine Lage behindert er den Transport durch den Darm. Auch der Druck auf bestimmte Nerven in der Wirbelsäule oder im Magen-Darm-Bereich kann die Darmtätigkeit zum Erlahmen bringen und somit Verstopfung verursachen.


Psychische Ursachen

Auch auf psychischen Stress oder eine ungewohnte Situation reagieren manche Menschen mit Verstopfung. Auch Ekel- oder Schamgefühle, beispielsweise beim Benutzen einer Bettpfanne oder eines Toilettenstuhls nach einer Operation können zum unterbewussten oder bewussten Zurückhalten des Stuhls führen.


Vorbeugung durch Ernährung und Bewegung

Insbesondere, wenn Sie zu Darmbeschwerden neigen, können Sie einer Verstopfung durch Ernährung und Bewegung vorbeugen. Achten Sie dabei jedoch darauf, was mit Ihrem Gesundheitszustand vereinbar ist. Besprechen Sie auch diese „kleinen“ Maßnahmen mit Ihrem Arzt.

Eine ballaststoffreiche Ernährung und eine ausreichende Trinkmenge unterstützen Ihre Verdauung. Hilfreich sind hier insbesondere Vollkornprodukte, da diese über einen hohen Ballaststoffanteil verfügen. Achtung: Essen Sie viele Ballaststoffe ohne ausreichend zu Trinken, kann dies die Problematik noch verstärken.

Bewegung regt neben dem Immunsystem und dem blutbildenden System auch die Darmtätigkeit an. Bewegen Sie sich also, so gut es Ihnen möglich ist. 
 

Verstopfung wirksam bekämpfen

Verstopfung im Zuge einer Krebserkrankung ist immer als individuelle Situation zu betrachten. Daher sollten Maßnahmen auch nie ohne Rücksprache mit dem Arzt auf eigene Faust durchgeführt werden. Was dem einen hilft, kann dem anderen sogar Schaden zufügen. Warten Sie nicht zu lange ab und besprechen Sie am besten bereits im Vorfeld der Therapie mit Ihrem Arzt mögliche Nebenwirkungen und wie Sie darauf reagieren sollten.

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Verstopfung zu behandeln. In Absprache mit Ihrem Arzt können Sie die richtige Methode für sich auswählen.

  • Hausmittel
    Bei beginnenden leichten Stuhlproblemen können Hausmittel wie sanfte Bauchmassagen oder Wärmflaschen eine Verschlimmerung verhindern. Hierzu gibt es jedoch keine Studien, die die Wirksamkeit belegen.
  • Abführmittel
    Hier steht eine Vielzahl unterschiedlicher Medikamente zur Verfügung, die auf verschiedene Weise im Körper wirken. Geeignet sind solche Abführmittel, die die Darmtätigkeit anregen. Das ist etwa bei Bisacodyl der Fall, eine pflanzliche Alternative sind Sennesblätter. Sogenannte osmotische Abführmittel wie Macrogol ziehen Wasser in den Darm und verflüssigen so den Stuhl. Ähnlich wirken auch Quellstoffe wie etwa Leinsamen oder Flohsamenschalen. Hier sollte auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Sehr stark osmotisch wirkende Salze wie Glaubersalz oder Bittersalz belasten den Darm und sind daher nicht für eine Behandlung geeignet.
  • Einläufe
    In bestimmten Situationen können Einläufe eine große Hilfe sein, etwa bei schwer erkrankten, bettlägerigen Patienten oder Patienten mit einem künstlichen Darmausgang. Einläufe sollten jedoch aufgrund des Verletzungsrisikos nie auf eigene Faust durchgeführt werden. Nicht geeignet sind Einläufe bei einer bereits vorhandenen Belastung des Enddarms oder Afters, etwa durch eine Bestrahlung.

Quellenangaben

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