Blutkrebs – was verbirgt sich hinter dieser Krankheit?
Krebserkrankungen gehen nicht ausschließlich von Organgewebe aus. Auch die Zellen des blutbildenden Systems, welches sich im Knochenmark befindet, können entarten. Dadurch werden funktionsunfähige Blutzellen, oftmals in großem Ausmaß gebildet. Diese breiten sich im Knochenmark aus und behindern dadurch die Bildung von gesunden Blutkörperchen. Der Überbegriff Blutkrebs umfasst verschiedene Krebserkrankungen, die sich durch die betroffene Zellart unterscheiden.
Genauer geht es um Lymphome und Leukämien.
Leukämie – ein Zuviel an Zellen
Wie schon beschrieben betrifft das unkontrollierte Wachstum bei einer Leukämie nicht die Blutzellen selbst. Vielmehr sind es die sogenannten blutbildenden Zellen, aus denen der Krebs entsteht. Bei einer Leukämie entarten frühe Vorstufen der Blutkörperchen und vermehren sich unkontrolliert. Das bedeutet, dass das Blut mit vielen halbfertigen Blutzellen geflutet wird. Zusätzlich werden die normalen blutbildenden Zellen verdrängt. Dadurch verschiebt sich das gesamte Gleichgewicht der Blutzellen.
Leukämien unterscheidet man anhand von zwei Aspekten. Treten schnell Krankheitssymptome auf (innerhalb von Tagen), spricht man von einer akuten Leukämie, beginnt die Erkrankung eher schleichend handelt es sich um eine chronische Leukämie. Anhand der betroffenen Zellen unterscheidet man weiterhin zwischen lymphatischen und myeloischen Leukämien. Bei einer lymphatischen Leukämie liegt die Veränderung in den Vorstufen der Lymphozyten, also weißen Blutkörperchen. Bei einer myeloischen Leukämie betrifft es Vorstufen der myeloischen Zellen, aus denen sich wiederum rote Blutkörperchen, Blutplättchen und ein Teil der weißen Blutkörperchen bildet.
Behandlungsmöglichkeiten bei der akuten Leukämie
Ziel der Behandlung ist es die entarteten Zellen zu entfernen und so dem Körper zu einer normalen und funktionstüchtigen Zusammensetzung des Blutes zu verhelfen. Dazu wird meist eine erste intensive Therapie mit Chemotherapeutika angesetzt. Diese nennt man Initialtherapie und wird stationär, also im Krankenhaus verabreicht.
Die Chemotherapie reduziert die Anzahl an unreifen, funktionsuntüchtigen Zellen im Knochenmark und Blut und ermöglicht die Produktion von gesunden, reifen und funktionstüchtigen Zellen.
Im Anschluss folgt eine meist einjährige Behandlung, die sogenannt Konsolidierungstherapie. Die Konsolidierungstherapie wird nach Zustand und Fitness des Patienten ausgewählt. In Frage kommende Optionen sind eine weitere intensive Chemotherapie, eine Stammzelltransplantation mit eigenen, vorher entnommenen gesunden Stammzellen oder eine Stammzelltransplantation mit passenden fremden, gesunden Stammzellen.
Stammzellspende durch Fremde und Stammzelltransplantation –
so geht’s
Ziel einer Stammzelltransplantation ist es die erkrankten Zellen des Knochenmarks dauerhaft durch gesunde zu ersetzen. Dafür werden zunächst mittels intensiver Chemotherapie und Bestrahlung die vorhandenen blutbildenden Zellen zerstört. Anschließend werden aufgereinigte blutbildende Zellen eines Spenders per Infusion zugeführt.
Damit der Körper die fremden Zellen dauerhaft akzeptiert, müssen viele Merkmale der fremden Zellen und der eigenen übereinstimmen. Aus diesem Grund ist ein großer Pool an potenziellen Stammzellspendern immens wichtig.
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