Wie wirkt die Chemotherapie?
In den meisten Fällen wird Krebs mit einer klassischen Chemotherapie behandelt. Die eingesetzten Wirkstoffe greifen insbesondere schnell teilende Zellen an. Eine häufige Zellteilung und das damit verbundene Wachstum sind Eigenschaften von Tumorzellen.
Während der Zellteilung ist die Zelle besonders anfällig für Angriffe. Das machen sich die Wirkstoffe der Chemotherapie – auch Zytostatika oder Chemotherapeutika genannt – zunutze. Ihre Angriffspunkte sind auf der Erbinformation, der DNS und weitere an der Zellteilung beteiligte Strukturen zu finden.
Leider ist auch gesundes Gewebe, das sich durch schnelleres Wachstum auszeichnet, von der Wirkung der Zytostatika betroffen. Folge sind typische Nebenwirkungen wie beispielsweise Haarausfall oder trockene Haut.
Zu Risiken und Nebenwirkungen…
… fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Besonders Patienten während einer Chemotherapie benötigen besondere Unterstützung und Aufklärung bezüglich der Nebenwirkungen.
Welche Nebenwirkungen auftreten, hängt vom Wirkstoff und von weiteren Risikofaktoren ab. Die Risikofaktoren unterscheiden sich für die einzelnen Nebenwirkungen. Zum Beispiel leiden Männer während einer onkologischen Therapie seltener unter Übelkeit und Erbrechen.
Mögliche Nebenwirkungen einer Behandlung mit Zytostatika
Ablauf einer Chemotherapie
Wie oft? Wie lange?
Ob als klassische Infusion, über einen Port oder als Tablette, eine Chemotherapie findet immer in sogenannten Zyklen statt. An bestimmten Tagen während des Zyklus erhalten Sie Ihre Medikamente, dazwischen liegen Erholungsphasen. Die Länge eines Zyklus beträgt meist drei oder vier Wochen und unterscheidet sich abhängig vom angewandten Therapieschema. Auch Medikamente zur Prophylaxe von Nebenwirkungen werden in den Zyklus eingebaut.
Oft werden mehrere Wirkstoffe verschiedener Wirkstoffklassen miteinander kombiniert. Das wird als Therapieschema bezeichnet. Es gibt viele verschiedene Schemata. Welches Behandlungs-Schema Sie erhalten ist abhängig von der Art Ihrer Erkrankung.
Auch die Anzahl der Zyklen, also wie oft sich Ihre Medikamentengabe wiederholt, ist abhängig von Ihrer Diagnose.
Wie lange eine Chemotherapie dauert, kann also individuell sehr unterschiedlich sein.
Arten einer Chemotherapie
Palliativ, adjuvant, neoadjuvant. Vielleicht ist einer dieser Begriffe im Gespräch mit Ihrem Arzt schon einmal gefallen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle die Bedeutung erklären.
In vielen Fällen findet zusätzlich zur Chemotherapie eine Operation oder eine Strahlentherapie statt, bei der der Großteil des Tumorgewebes entfernt bzw. zerstört wird.
- Findet die Chemotherapie im Anschluss an die Operation oder Bestrahlung statt, spricht man von einer adjuvanten Chemotherapie. Sie soll die im Körper verbliebenen Krebszellen zerstören und erhöht die Heilungschancen.
- Eine neoadjuvante Chemotherapie findet vor der Operation oder Bestrahlung statt und macht diese Eingriffe oft erst möglich. Die Aufgabe einer neoadjuvanten Chemotherapie ist es, den Tumor soweit zu verkleinern, dass er operativ entfernt werden kann. Folgt eine Bestrahlung, ist die Funktion der Therapie die zu bestrahlende Fläche zu verkleinern.
- Manchmal gibt es leider keine Chance mehr auf eine Heilung der Krebserkrankung. Dennoch kann eine Chemotherapie die Lebensqualität des Erkrankten wesentlich verbessern und sein Leben verlängern. Bei einer solchen Therapie spricht man von einer palliativen Chemotherapie. Diese verbindet Onkologie und Palliativmedizin.
- Das Gegenteil der palliativen Chemotherapie ist die kurative Chemotherapie. Hier ist das Ziel der Behandlung die Heilung der Erkrankung.
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